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Stadtradeln-Rekord in Penzberg - wie sich Radrennfahrer Sacher und Wally Karl (75) ein Kopf-an-Kopf-Duell lieferten

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Eifrige Stadtradler: (vorne von links) Manuela Schäffer vom Sieger-Team Glücklich (mit Wolfgang Sacher), Einzelwertungs-Zweite Wally Karl, Einzelwertungs-Dritte Katharina Rath sowie Irene Berchtold und Gottfried Karl vom zweitplatzierten Team „Se(h)eradler“ (mit Wally Karl), dahinter Klimaschutzmanager und Organisator Carl-Christian Zimmermann (links) sowie Bürgermeister Stefan Korpan.
Eifrige Stadtradler: (vorne von links) Manuela Schäffer vom Sieger-Team Glücklich (mit Wolfgang Sacher), Einzelwertungs-Zweite Wally Karl, Einzelwertungs-Dritte Katharina Rath sowie Irene Berchtold und Gottfried Karl vom zweitplatzierten Team „Se(h)eradler“ (mit Wally Karl), dahinter Klimaschutzmanager und Organisator Carl-Christian Zimmermann (links) sowie Bürgermeister Stefan Korpan. © Wolfgang Schörner

Die Penzberger haben beim Stadtradeln einen neuen Rekord erzielt. Und das in mehrfacher Hinsicht: Es waren noch nie so viele Radler und Teams dabei. Sie alle brachten es zusammen auf 90 254 Kilometer, fast ein Drittel mehr als im bisherigen Rekordjahr. Die beiden besten Einzel-Radler konnte nur ein Unfall und ein Platten stoppen.

Penzberg – Vor einem Jahr stand Wally Karl noch ganz oben auf dem Treppchen. Die 75-jährige Penzbergerin hatte damals in der Einzelwertung mit 1424 Kilometern sogar den Radrennfahrer und Paralympics-Sieger von Peking, Wolfgang Sacher, hinter sich gelassen. Heuer sattelte sie in den drei Stadtradeln-Wochen sogar noch einmal 500 Kilometer drauf. Am Ende waren es 1919 Kilometer. Eigentlich ein Abo auf den ersten Platz, wäre Wolfgang Sacher nicht noch 100 Kilometer mehr geradelt.

Penzberger Stadtradeln: Die eine bremste ein Platten, den anderen stoppte ein Unfall

Über den zweiten Platz bei ihrer zweiten Teilnahme konnte sich die Seniorin trotzdem freuen. „Ich radel einfach furchtbar gern“, erzählt sie. Wegen der Gesundheit und dem Umweltschutz. Außerdem: Die Gegend hier sei so schön und abwechslungsreich, da brauche man nicht weit verreisen. Eigentlich hatte sich Wally Karl heuer vorgenommen, 2000 Kilometer zu schaffen. Das wäre auch gelungen. Doch am vorletzten Tag der Stadtradeln-Aktion hatte ihr Rad einen Platten.

Vorzeitig gestoppt wurde auch Einzelwertungssieger Wolfgang Sacher, der für die Paralympics 2024 in Paris trainiert. Allerdings sehr unsanft bei einem Unfall. Auf den letzten Metern sei ein Auto im Weg gewesen, berichtete Bürgermeister Stefan Korpan über das Pech Sachers, der bei der Siegerehrung selbst nicht anwesend sein konnte. Sacher wurde verletzt und musste kurzzeitig ins Krankenhaus, am Rennrad entstand Totalschaden. So wurde es nichts aus seinem Ziel, die 2100-Kilometer-Marke zu schaffen. Mit 2028 Kilometern holte sich der 54-Jährige – er ist wieder wohlauf – aber den Penzberger Stadtradeln-Sieg.

Auf den dritten Rang fuhr die 15-jährige Gymnasiastin Katharina Rath mit 1748,8 Kilometern. Wie kam sie auf diesen Wert? Sie sei immer zur Schule geradelt, habe aber auch Extratouren unternommen, erzählt die Schülerin. Radfahren mache ihr Spaß, sie treibe gerne Sport. Damit befand sich Katharina Rath in guter Gesellschaft. Das Penzberger Gymnasium hatte heuer mit 236 Radlern das größte Team gestellt.

Stadtradeln 2021: Gleich vier Rekorde in Penzberg

Insgesamt erzielten die Penzberger gleich vier Rekorde: 460 Radler fuhren 90 254 Kilometer, die damit umgerechnet 13,3 Tonnen CO2-Emissionen (im Vergleich zum Autoverkehr) vermieden. Damit überflügelten sie locker das Rekordjahr 2019 mit 317 Radlern, 66 333 Kilometern und neun Tonnen CO2. Der vierte Rekord: Es waren noch nie so viele Teams am Start, nämlich 30.

Auf den ersten Platz der Teamwertung kam das „Team Glücklich“, ein Duett von Wolfgang Sacher und seiner Lebensgefährtin Manuela Schäffer, die es pro Kopf auf 1192,5 Kilometer brachten. Dahinter landeten die „Se(h)eradler“ mit Wally Karl, ihrem Mann Gottfried Karl und Irene Berchtold (868,9 Kilometer pro Kopf). Was bedeutet der seltsame Team-Name? Ziel der Radtouren seien oft Seen gewesen, erzählt die Seeshaupterin Irene Berchtold. Außerdem habe man nicht dahinrasen, sondern etwas sehen wollen. Dritte in der Teamwertung wurden die „datamints“ mit 432,4 Kilometer je Radler.

Bürgermeister Korpan radelte erstmals mit

Von erstaunlichen Zahlen sprach Bürgermeister Korpan bei der Siegerehrung. Man könne immer mehr Leute bewegen, das Rad zu benutzen, was wichtig bezüglich des CO2-Ausstoßes und des Klimawandels sei. „Man sieht, dass man aufs Auto verzichten kann – es braucht nur einen Schubs.“ Nächstes Jahr, vermutlich im Juli, wird es laut Organisator und Klimaschutzmanager Carl-Christian Zimmermann eine Neuauflage geben. Er hofft dann auf noch mehr Teilnehmer. Bürgermeister Korpan selbst radelte heuer übrigens erstmals mit. Sein Ziel, sagt er, seien 186,0 Kilometer gewesen – eine Anspielung auf seinen Lieblingsverein. Am Ende waren es 118,0 Kilometer.

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