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Netzwerk soll Energiewende anschieben: Gemeinden aus dem Oberland arbeiten zusammen

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Auftakt für die Zusammenarbeit: Gemeinden, Städte und der Landkreis Miesbach gründeten das Energieeffizienz-Netzwerk im Oberland. Otterfings Bürgermeister Michael Falkenhahn begrüßte die Anwesenden.
Auftakt für die Zusammenarbeit: Gemeinden, Städte und der Landkreis Miesbach gründeten das Energieeffizienz-Netzwerk im Oberland. Otterfings Bürgermeister Michael Falkenhahn begrüßte die Anwesenden. © Andreas Leder

In Miesbach trafen sich 30 Vertreter von elf Gemeinden, einer Stadt und einem Landkreis – verteilt aufs ganze Oberland. Ihr Ziel: Die Energiewende anschieben.

Landkreis – Es ist eine Frage, die sich Politiker auf allen Ebenen derzeit stellen – oder nach Meinung des Gros der Wissenschaftler stellen sollten: Wie kann die Energiewende bis zum Jahr 2035 gelingen? Eine simple Antwort darauf gibt es auch im Oberland nicht. Aber: Es gibt konkrete Bestrebungen zur Umsetzung in den Reihen der Kommunalpolitik.

In Miesbach trafen sich kürzlich etwa 30 Vertreter von insgesamt elf Gemeinden, einer Stadt und einem Landkreis – verteilt auf das ganze Oberland. Gemeinsam wollen sie sich künftig an einer Antwort versuchen, um Lösungen zu finden und von Synergien zu profitieren. Große Ziele unter einem gemeinsamen Dach – dem Klimaschutz – sollen in regelmäßigen Treffen gemeinsam erreicht werden. Dafür unterzeichneten aus dem Kreis Miesbach die Gemeinden Fischbachau, Gmund, Hausham und Otterfing sowie die Stadt Tegernsee, die Marktgemeinde Holzkirchen und der Landkreis selbst die Erklärung zur Gründung eines Energieeffizienz-Netzwerks.

Vorteile des Netzwerks: fachliche Kompetenz, Austausch und aktives Anpacken

Aus dem benachbarten Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sind die Gemeinden Benediktbeuern und Egling dabei. Die Kommunen Pähl, Polling und Bernried aus dem Landkreis Weilheim-Schongau schlossen sich dem Netzwerk ebenfalls an; so auch die Gemeinde Tutzing aus dem Kreis Starnberg, die zwar nicht mehr zum Oberland zählt, aber die gleichen Ziele wie ihre neuen Partner verfolgt.

Eingeladen hatte zu dem Treffen Stefan Drexlmeier, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Energiewende Oberland. Fachlich begleitet wird das Netzwerk vom Institut für Nachhaltige Energieversorgung (INEV) an der Hochschule Rosenheim und dem Kompetenzzentrum der Bürgerstiftung.

Hier sieht Otterfings Bürgermeister Michael Falkenhahn, der die Begrüßung der Gäste stellvertretend übernahm, die größten Vorteile des Netzwerks. Nach der Veranstaltung sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung: „Die fachliche Kompetenz, die damit hereingetragen wird, ist für uns wertvoll.“ Kleine und mittelgroße Gemeinden wie Otterfing könnten sich keinen hauptamtlichen Klimamanager leisten. „Trotzdem: Wir haben uns alle den Aufgaben, die der Klimawandel mit sich bringt, verschrieben und wollen sie aktiv anpacken.“ Er und viele seiner Amtskollegen hätten dieser Tage gesehen, wie real die Gefahr des Klimawandels auch vor der eigenen Haustüre sei, sagte der Otterfinger mit Blick auf die Unwetter.

Dreijährige Zusammenarbeit vom Bundesumweltministerium gefördert

Vom Netzwerk verspricht sich Falkenhahn viel: „Was haben andere Gemeinden schon probiert? Was klappt gut? Welche Fehler können vermieden werden? Es könnte ein Ideenpool werden“, sagte der Bürgermeister. Dafür zahlen die Mitglieder laut Falkenhahn pro Jahr etwa 5000 Euro. „Eine gute Investition, hinter der auch der Gemeinderat steht.“ Das Bundesumweltministerium fördert das Netzwerk und die energetische Beratung mit bis zu 70 Prozent der Kosten.

Das nächste Treffen findet im Oktober statt. Für die Agenda der dreijährigen Zusammenarbeit nennt Drexlmeier „klassische Themen wie Energieeffizienz in kommunalen Liegenschaften, Energie-Management-Systeme, Nahwärme-Netze oder E-Mobilität“.

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